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Künstler: Mudvayne

Album: Lost and found

Erscheinungsjahr: 2005

Anspieltipp: Fall into sleep

Autor: Markus

Als Mudvayne im Jahre 2000 ihr Debut „L.d. 50“ auf den Markt warfen, sahen viele Freunde der etwas härteren Gangart in der Kapelle eine weitere belanglose New Metal Band, die außer seltsam geschminkten Bandmitglieder nicht viel Aufregendes zu bieten hatte. Statt durch gute Kompositionen – so wurde ihnen vorgeworfen – glänze man lediglich durch abgefahrene Outfits und schrilles Posing. Übereilt regnete es vergleiche mit den immer  populärer werdenden Slipknot, sodass die passende Schublade für die Combo schnell gefunden schien. Wer sich allerdings ein wenig differenzierter mit besagter Scheibe auseinandersetzte, konnte feststellen, dass die Musik Mudvaynes nur in geringem Maße Parallelen zu den angeblichen Vorbildern aufwies und eine Menge eigenständige Ideen beinhaltete. Obwohl man seinerzeit mit den bandeigenen Kompositionen nicht wirklich auf den Punkt kam und ein unendlich sperriges Brett veröffentlichte, ließ bereits „L.d. 50“ das enorme Potenzial erahnen, welches schon damals in der Formation schlummerte. Tatsächlich gelang mit dem direkten Nachfolger „The end of all things to come“ dann der Wandel hin zu nachvollziehbareren Songstrukturen und die erste Granate aus dem Hause Mudvayne war erschaffen. Das neue Album „Lost and found“ macht 2005 da weiter, wo der großartige Vorgänger aufgehört hat, wobei man noch einige Facetten zum bekannten Sound hinzufügt hat und so variabel wie bisher auf keiner Veröffentlichung operiert.

Mit dem kurz und knackig gehaltenen „Determined“ startet man zunächst äußerst wuchtig und kompromisslos in die von Dave Fortman vortrefflich produzierte Scheibe. Mudvayne machen schon zu Beginn überdeutlich, dass auch „Lost and found“ nicht unter dem Banner easy listening-Musik eingereiht werden kann. Während die Jungs mit dem grandiosen „Pushing through“ den eingeschlagenen Kurs eindrucksvoll untermauern, gibt es mit „Happy“ die erste Überraschung zu vermelden. Sänger Chad Gray brilliert mit energiegeladenen cleanen Gesangspassagen und zeigt eindrucksvoll auf, warum man die Kappelle nicht aufs Produzieren von knüppelharten Nummern reduzieren sollte. Zwar ist das mit einem leichten Pantera-Einschlag versehene „Imn“ eine solche geworden, jedoch gibt es bereits mit „Fall into sleep“ wieder eine in deutlich ruhigeren Gewässern schiffende Nummer mit absolutem Hitpotential zu hören. Einer der besten Songs der gesamten Mudvayne Historie ist das mit einer Spielzeit von über 8 Minuten deutlich aus dem Rahmen fallende „Choices“ geworden. Vor allem in diesem Song erinnert die Band durch den Gesangsstil ihres Frontmanns an die seeligen Alice in chains und fügt ihrer Musik eine interessante Note bei. Aber keine Angst, natürlich hat es der Hörer hier nicht mit einer Grunge Nummer zu tun, denn knallhartes Riffing und peitschende Drums dominieren auch hier das Geschehen. Unbedingt Erwähnung finden sollten auch noch die beiden Tracks „Forget to remember“ und vor allem „TV Radio“, die nicht nur gewaltige Riffmonster, sondern in erster Linie astreine Hits in der Schnittmenge zwischen Thrash und New Metal geworden sind.

Meiner Meinung nach haben Mudvayne mit „Lost and found“ ihr bisher ausgereiftestes Album aufgenommen, welches einserseits durch jederzeit vorhandene Härte, andererseits aber auch durch ein enormes Maß an Abwechslungsreichtum besticht. Da die Jungs auch an ihren Instrumenten wirkliche Könner sind, darf sich jeder Fan moderner Gitarrenmusik diese Platte auf den Einkaufszettel schreiben. Leute, legt euerer Vorurteile ab, diese Belegschaft kann wirklich Einiges.

 

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